Trainingssteuerung ist im Wesentlichen die zielgerichtete regulierende Einwirkung auf den Trainingsprozess durch Planungs-, Kontroll- und Lenkungsmaßnahmen.
Trainingssteuerung erfolgt in Übereinstimmung mit den gestellten Zielen und Aufgaben, sowie den in diesen prozesswirkenden Gesetzmäßigkeiten und soll die systematische Entwicklung des Trainingszustandes und die planmäßige Herausbildung des Trainingszustandes und die planmäßige Ausbildung der körperlichen Leistungsfähigkeit, sportlichen Form (Wettkampfzustand) des Sportlers absichern:
- Planungsmaßnahmen des Prozesses
Trainingskonzeptionen, lang,- mittel,- und kurzfristige Trainingspläne mit Vorgaben über Trainingsziele, – Mittel/Methoden, -Kennziffern usw. - Kontrollmaßnahmen zum Prozessverlauf
Trainings- und Wettkampfkontrolle, Aufzeichnungen über Verhaltensbeobachtungen, Leistungskontrollen, Leistungsdiagnostische Untersuchungen - Lenkungsmaßnahmen im Trainingsverlauf
Abschnittsweise Präzisierung des weiteren Trainings auf der Grundlage der durchgeführten Analyse
Wie funktioniert Trainingssteuerung?
Effektives Training bringt „äußere Belastung und innere Beanspruchung“ in Einklang.
Und was bedeutet das?
„Äußere Belastung“ ist alles was zum Training gehört und das lässt sich justieren. ((nach Kilometer, Geschwindigkeit, Zeit, Watt, Wiederholungen bei Kraft- oder Schnelligkeitsübungen usw.) und es geht darum, dass jede Belastung mit System gesetzt wird („methodische Steuergrößen“). Nur so erzielen wir den leistungssteigenden Effekt.
Wie wissen wir, wie wir die Belastungen richtig setzen? Indem wir in den Körper hineinhorchen und uns Rückmeldungen über die „Innere Beanspruchung“ des Organismus holen. Wir suchen uns alle relevanten Daten, die wir bekommen können
(„biologische Messgrößen“). Dabei schauen wir in den Muskel hinein (Laktat-gibt Aufschluss über die muskuläre Belastung bzw. wie effektiv ihr Muskel arbeitet), überwachen die Herzfrequenz und checken eventuell Blut und Laborwerte.
Körperliche Anpassung passiert, wenn ich die Reize zum richtigen Zeitpunkt mit entsprechendem Umfang und richtiger Intensität setze- das ist optimales Training.
Mit der Bergmüller Methode ist es durch langjährige medizinisch-wissenschaftliche Forschungsarbeit, beginnend am Olympiastützpunkt Obertauern, durch die optimale Setzung der richtigen Trainingsreize gelungen, „die äußere Belastung“ mit der „inneren Beanspruchung“ in Einklang zu bringen. Durch diese Erfahrungen können unabhängig von der Sportart für alle Sporttreibenden vom Rehapatienten bis zum Profisportler, welche Ihre Leistungsfähigkeit verbessern wollen, eine hohe Effizienz und Wirksamkeit garantiert werden.
Mit unserer medizinisch- wissenschaftlichen Kompetenz schaffen wir eine einzigartige Kombination von Leistungsdiagnostik (Laktatstufentest)und Trainingssteuerung um die äußere Belastung und innere Beanspruchung in Einklang zu bringen.
Wie reagiert der Organismus?
Laktat- und Muskelstoffwechsel
Für Interessierte
Die Rolle des LDH (Laktatdehydrogenase) im Muskellaktatstoffwechsel
Die Laktatdehydrogenase (LDH) kontrolliert die Bildung von Laktat und dürfte den Umsatz von Laktat in der Muskelzelle regulieren. Der Skelettmuskel enthält 5 LDH-Isoformen (LDH 1 – 5). Vom herzspezifischem LDH 1 und LDH 2 wird generell angenommen, dass sie die Umwandlung von Laktat zu Pyruvat fördert, während das muskelspezifische LDH 4 und 5 die Laktatbildung fördern.
Alle fünf LDH-Isoformen sind im Skelettmuskel vorhanden. Ausdauerathleten haben einen höheren Anteil an Typ 1- Fasern und eine niedrige Gesamt-LDH-Aktivität mit einer relativ betrachtet höheren Verteilung von herzspezifischem LDH, verglichen mit untrainierten und krafttrainierten Athleten. Ausdauertraining bedingt eine Abnahme in der Gesamt-LDH-Aktivität und eine relative Zunahme der Aktivität von LDH 1 und LDH 2.
Sprinttraining bedingt eine Zunahme der totalen LDH-Aktivität und eine Abnahme in der relativen Aktivität von LDH 1 und LDH 2. Entsprechend dürfte sich ein Fasershift in der Enzymaktivität auswirken, was die verstärkte Fähigkeit von Typ 1-Fasern und ausdauertrainierten Athleten Laktat zu oxidieren, im Vergleich mit Typ 2-Fasern und Untrainierten hervorhebt. Dies zeigt sich eindrucksvoll in einer negativen Korrelation der LDH 4 und LDH 5-Aktivität bei Topathleten in der Laufdistanz: hohe LDH 4 und LDH 5-Aktivität bei kurzer Laufdistanz, niedrige LDH 4 und 5-Aktivität bei großer Laufdistanz. Eine derartig deutliche Korrelation ist bei LDH 1 und LDH 2 laut bislang gesammelten Untersuchungsergebnissen weniger deutlich ausgeprägt.
Im Folgenden Abschnitt zeige ich, dass die Zusammensetzung der Muskelzelle und die LDH-Assoziierung mit Zellstrukturen eine extrem wichtig Rolle spielt in den Prozessen, die entscheiden ob die LDH-Reaktion eine Laktat- oder Pyruvatbildung fördert. Das Modell für den Laktatstoffwechsel im Skelettmuskel basiert im Wesentlichen auf der Zusammenschau von älteren und sehr neuen Arbeiten über den Laktattransport im Skelettmuskel, seine Aufnahme, seine Freisetzung, seine Oxydation und die Rolle von LDH in Ruhe und während Arbeit.